Vordere Plätze für die altbewährten Gemeinderäte
Amtsinhaber haben Vorfahrt bei der Listenaufstellung der ÜHW in Hohenlinden. Die Versammlung will es so. Infrage gestellt wird der Modus nicht.
Hohenlinden –Die Hauptpersonalentscheidung war keine Überraschung. Die Überpar-teiliche Wählergemeinschaft Hohenlinden (ÜWH) hat einstimmig ihren Frontmann, den amtierenden Bürgermeister Ludwig Maurer, abermals zum Kandidaten für das höchste Amt in der Gemeinde Hohenlinden nominiert. Maurer, hauptberuflich Landwirt, hatte seine Bereitschaft zu einer weiteren Kandidatur bereits vor Monaten gegenüber der Lo-kalpresse signalisiert. Er wird zugleich die Liste der ÜWH für die ebenfalls anstehende Gemeinderatswahl anführen. Ein Vorgehen, das beim politischen Mitbewerber nicht im-mer gerne gesehen wird, von dem sich die Unabhängigen aber die eine oder andere zu-sätzlich Stimme versprechen, wie es bei der Zusammenkunft im Wendlandhaus hieß. Laut Maurer erwarte man diesmal deutlich mehr Wettbewerb als vor sechs Jahren. Die Grünen haben erstmals bereits eine Liste nominiert, die CSU wird demnächst folgen. Und auch von der SPD erwartet Maurer, dass eine eigene Kandidatenliste zur Wahl am 15. März vorgelegt werden wird.
Bürgermeister und Fraktionsmitglieder in der Liste ganz vorne
Bei der ÜWH war dieses Prozedere, wie schon bei den letzten Wahlen, eine schnell und unkomplizierte Angelegenheit, die im Plenum auch nicht diskutiert wurde. Den Amtsin-haber setzte man – auf der Basis eines entsprechenden Vorschlags des Ortsvorstandes – auf den ersten Platz, die Positionen 2 bis 7 bekamen die amtierenden Fraktionsmitglie-der je nach Stimmenanteil von 2014. Und von 8 bis 16 wurden die Bewerber nach dem Alphabet aufgelistet; und zwar lediglich mit einer Ausnahme. Platz 17 und 18 waren bzw. sind Reserveleute. 21 Wahlberechtigte sprachen sich für dieses Vorfahren aus, ei-ner dagegen.
Den Hintergrund erklärte Maurer so: „Wir glauben, dass sich der Wähler quer durch die Liste seine Leute aussucht“. Wahlleiter Marin Huber, einst ebenfalls ÜWH-Mandatsträger, ergänzte: „Bei der Kommunalwahl ist die Reihung nahezu egal“. Beide sprachen aus Er-fahrung. Maurers Tochter Viktoria, 2014 auf Platz 28 quasi nur als Listen-„Füller“ ange-treten, war damals überraschend nach vorne und damit für die Unabhängigen in den Rat gewählt geworden.
Ansonsten regiert das Alphabet
Neu für alle: Der künftige Hohenlindener Gemeinderat wird nicht mehr 14 Mitglieder plus den Bürgermeister haben, sondern 16 plus eins. Das hat damit zu tun, dass die Ge-meinde inzwischen die 3000-Einwohner-Schwelle überschritten hat. Weitere Änderungen sind damit aber nicht verbunden. Auch nicht, dass der Rathauschef künftig ein Haupt-amtlicher sein müsste. Bei bis zu 5000 Einwohner kann der Bürgermeister ehrenamtlich sein. Außer, der Gemeinderat entscheidet das grundsätzlich anders. In Hohenlinden gibt es jedoch keine Anzeichen dafür, dass sich hier etwas ändern könnte.
Kurz war das Wahlprogramm, über das Ludwig Maurer referierte. Die Gemeinde steh stabil da, betonte er bei der Gelegenheit. Der zweite Teil der Ortsmittengestaltung werde voraussichtlich 2021 angepackt. Derzeit gehe es primär um die Erweiterung des Sportgeländes um einen Kunstrasenplatz, um eine Ausdehnung der Kinderbetreuung und die weitere innerörtliche Verdichtung.
Die Kandidatenliste auf einen Blick:
1. Ludwig Maurer; 2. Barbara Meyer; 3. Mechthild Maurer; 4. Werner Hirt; 5. Hildegard Fröhlich; 6. Viktoria Maurer; 7. Wolfgang Hutterer; 8. Erwin Grillhiesl; 9. Engelbert Hof-mann; 10. Markus Kern; 12. Benedikt Maurer; 13. Martin Obermaier; 14. Andreas Rei-schenbeck; 15. Alexander Werndl; 16. Monika Konstant; 17. Erich Kraxner; 18. Katha-rina Ringer
Optimistisch geht die ÜWH in die Hohenlindener Kommunalwahl: Rathauschef Ludwig Maurer wurde ein-stimmig zum Bürgermeisterkandidaten nominiert.
© Rolf Kaiser